Ein Vorruf, ein Vorruf?

Mein Bruder (biologisch mein Halbbruder, psychologisch mein Bruder) hat Krebs. Auch wenn wir definitiv unterschiedlich Entwicklungen haben (er Anzugtraeger, ich halt Punk), hatten wir immer Kontakt. Er ist vor 68 geboren, ich danach, unsere Mutter war Erzieherin, ich bin GANZ ANDERS erzogen worden) Er war IMMER fuer mich da, wenn ich seine Hilfe brauchte. Wir haben viele Heilgabende mit Bourbon und Bier und 80er Filmen verbracht.
Die Aerzte sagen, sie schneiden ihn nicht mehr auf, ist zu fortgeschritten. Wenn die Chemotherapie anschleagt (verzoegernd) hat er noch 2-3 Jahre, wenn nicht ein halbes Jahr (Stand vor einem Monat).
Er hat immer seine Familie geliebt, seine Kinder waren heilig. Seine Ex-Frau dated er jetzt wieder, egal welchen Scheiss ich machte, nen Hunnie hat er mir ueberwiesen, Muttern? Ihren Abgang zu begleiten haette ich ohne ihn nicht ueberlebt.
Eigener Kinderwunsch? Ich “musste” jahrelang seine Toechter sitten und war also “befriedigt”. Er wird fehlen, und leider koennen wir anfangen die Tage zu zaehlen. Auch wenn ich mich wiederhole:
Das Leben ist scheisse und ich hasse Euch alle!
Er wird eine Luecke hinterlassen, die keine/r von Euch schliessen kann.
Vor Kurzem sagte ich ihm: “Du warst immer nen feiner Kerl.”

In diesem Sinne, Ebu: “Ich find das voll scheisse, dass Du gehst!”

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haderlump

Chaotic soothsayer with ominous prophecies.

One thought on “Ein Vorruf, ein Vorruf?”

  1. Ausser das zwischen uns sieben Jahre Alterunterschied liegen, die sich in den verschiedenen Entwicklungen niederschlugen, trennten uns auch die unterschiedlichen Gene unserer Erzeuger. Familiengefühl und Zusammenhalt, so wie soziales Verhalten und Gerechtigkeitssinn wurden durch unsere Mutter geprägt.
    Du, mein Bruder, bist extrovertiert, immer tiefgründiger und interessierter gewesen, ich doch recht introvertiert und pragmatisch. All unsere “kleinen Konflikte” will ich aber hier nicht aufzählen.
    Ich fand es toll und danke dir heute noch dafür, daß du für unsere Mutter Zeit und die Kraft hattest, sie auf ihrem Sterbeweg zu begleiten.
    Ich hatte immer definierte Ziele für meine Lebensabschnitte. Viele habe ich erreicht, einige sind leider fehlgeschlagen und wenige davon konnte ich wieder korrgieren. Aber der Mensch ist nicht ohne Fehler.
    Für meine Familie:
    Dir Tamara wünsche ich noch viele glückliche Jahre ( >80?!!! ). Behalte mich nicht nur negativ in Erinnerung;-)
    Meinen Töchtern und Enkeln wünsche ich ein langes gesundes, glückliches Leben und daß alle ihre Träume und Wünsche in Erfüllung gehen
    Und dir mein Bruder, daß du deine mittelfristigen Ziele auch umsetzt

    Ich fühle, es wird langsam Zeit für mich zu gehen. Ich werde aber nicht untätig auf das Ende warten. Je nach meinem Zustand werde ich selbstbestimmt das Ende setzen.

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