26. Dezember

1836: Chile erklärt der Peruanisch-Bolivianischen Konföderation den Krieg. Es fühlt sich durch Pläne des bolivianischen Präsidenten Andrés de Santa Cruz bedroht, der mit dem Gedanken eines neuen Inkareiches liebäugelt. Argentinien schließt sich Chile am 19. Mai 1837 an und nimmt am Peruanisch-Bolivianischen Konföderationskrieg teil.
1862: In Mankato findet die bis heute größte Massenexekution in der Geschichte der USA statt. 38 zum Tode verurteilte Dakota-Krieger werden nach dem gescheiterten Sioux-Aufstand öffentlich gehängt.
1888: Mit dem Färöischen Weihnachtstreffen keimt die dortige Nationalbewegung auf. In der Geschichte der Färöer entsteht der Wunsch nach eigener Sprache und Unabhängigkeit von dänischer Herrschaft.
1947: Arabische Freischärler greifen einen Kindertransport der Kinder- und Jugend-Alijah in Castel im von der UNO eingerichteten israelischen Teil der Region Palästina an. Im Transport befinden sich als Begleiter prominente Zionisten, unter ihnen auch Golda Meir. Hans Beyth, Nachfolger von Henrietta Szold als Leiter der Kinder- und Jugend-Alijah seit Anfang 1945, wird im anschließenden Feuergefecht getötet.
1948: Der ungarische Kardinal József Mindszenty wird von den kommunistischen Machthabern unter dem Vorwurf der angeblichen Spionage verhaftet.
2006: Die Berufungskommission des Sondertribunals im Irak bestätigt das Todesurteil gegen den früheren Diktator Saddam Hussein.

25. Dezember

820: Der byzantinische Kaiser Leo V. wird in der Palastkapelle von Verschwörern ermordet. Der aus dem Gefängnis geholte Michael II. wird Nachfolger auf dem Thron.
1644: Ein Beschluss des englischen Parlaments verbietet Weihnachtsfeierlichkeiten in England.
1675: Mit dem Einfall der schwedischen Armee in die militärisch ungesicherte Mark Brandenburg beginnt der Schwedisch-Brandenburgische Krieg. Dieser weitet sich nach weiteren Kriegserklärungen durch mit Brandenburg verbündete Mächte zu einem nordeuropäischen Konflikt aus und wird erst 1679 beendet.
1705: In der Sendlinger Mordweihnacht werden mehr als 1.000 bayrische Aufständische nach Niederlegung ihrer Waffen durch österreichische Besatzungstruppen Kaiser Josephs I. bei Sendling niedergemetzelt. Damit endet in der Folge auch das demokratische Experiment des Braunauer Parlaments.
1978: Vietnamesische Truppen marschieren in Kambodscha ein, um den kommunistischen Diktator Pol Pot zu vertreiben.
1979: Sowjetische Truppen marschieren in Afghanistan ein. Sie wollen im Bürgerkrieg den kommunistischen Kräften im Lande helfen.
1989: In Rumänien werden nach der Revolution der ehemalige Staatspräsident Nicolae Ceaușescu und seine Frau Elena nach dem Urteil eines Militärgerichts hingerichtet.

24. Dezember

1794: Der Weberaufstand gegen das Verlagssystem in der Freien Reichsstadt Augsburg wird durch den Einsatz württembergischer Truppen niedergeschlagen.
1799: Die in Kraft getretene Verfassung des Jahres VIII legitimiert die faktische Alleinherrschaft Napoleon Bonapartes als Erster Konsul. Damit ist verfassungsrechtlich das Ende der Französischen Revolution nachvollzogen. Der Machtwechsel auf das Konsulat ist bereits am 10. November erfolgt.
1800: Beim missglückten Attentat auf Napoleon Bonaparte wird eine „Höllenmaschine“ verwendet.
1806: Die vorausgegangene russische Besetzung der Donaufürstentümer Moldawien und Walachei löst die Kriegserklärung des Osmanischen Reiches an den Zaren aus.
1865: General Nathan Bedford Forrest und andere heimgekehrte Soldaten der Südstaaten gründen nach dem verlorenen Bürgerkrieg in Pulaski, Tennessee den Ku-Klux-Klan.
1914: Der deutsche Flieger Hans von Prondzynski wirft im Luftkrieg die erste Fliegerbombe auf britischen Boden ab. Sie schlägt in einen Pfarrgarten in Dover ein.
1942: Der französische Admiral François Darlan fällt einem Attentat zum Opfer; auf dem Sterbebett belastet er den späteren Präsidenten Charles de Gaulle schwer.
2003: Das Hartz-IV-Gesetz („Viertes Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“, BGBl. I 2003, 2954.) wird verkündet, das zum 1. Januar 2005 Sozialhilfe und Arbeitslosengeld verschmilzt.
2006: Äthiopiens Ministerpräsident Meles Zenawi erklärt der somalischen Rebellenorganisation Union islamischer Gerichte den Krieg, nachdem diese Ansprüche auf die äthiopische Region Ogaden gestellt hat. Äthiopien greift damit auf Seiten der Übergangsregierung in den Bürgerkrieg in Somalia ein.

Quelle: wikipedia.de

Adventsgedicht 4/Advent

Morgen, Kinder, wird´s nichts geben

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte euch das Leben.
Das genuegt, wenn man’s bedenkt.
Einmal kommt auch Eure Zeit.
Morgen ist’s noch nicht so weit.

Doch ihr duerft nicht traurig werden,
Reiche haben Armut gern.
Gaensebraten macht Beschwerden,
Puppen sind nicht mehr modern.
Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Allerdings nur nebenan.

Lauft ein bisschen durch die Strassen!
Dort gibt’s Weihnachtsfest genug.
Christentum, vom Turm geblasen,
macht die kleinsten Kinder klug.
Kopf gut schuetteln vor Gebrauch!
Ohne Christbaum geht es auch.

Tannengruen mit Osrambirnen –
lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!
Reisst die Bretter von den Stirnen,
denn im Ofen fehlt’s an Holz!
Stille Nacht und heilge Nacht –
Weint, wenn’s geht, nicht! Sondern lacht!

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
Morgen, Kinder, lernt fuers Leben!
Gott ist nicht allein dran schuld.
Gottes Guete reicht so weit . . .
Ach, du liebe Weihnachtszeit!

(Erich Kästner)

Adventsgedicht 3/Advent

Alles still!

Alles still! Es tanzt den Reigen
Mondenstrahl in Wald und Flur,
Und darüber thront das Schweigen
Und der Winterhimmel nur.

Alles still! Vergeblich lauschet
Man der Kraehe heisrem Schrei.
Keiner Fichte Wipfel rauschet,
Und kein Baechlein summt vorbei.

Alles still! Die Dorfeshuetten
Sind wie Graeber anzusehn,
Die, von Schnee bedeckt, inmitten
Eines weiten Friedhofs stehn.

Alles still! Nichts hoer ich klopfen
Als mein Herze durch die Nacht –
Heisse Traenen niedertropfen
Auf die kalte Winterpracht.

(Theodor Fontane)

Adventsgedicht 2/Advent

Es treibt der Soldat im Winterwalde
die Opferherde wie ein Hirt
und manch ein Mensch ahnt wie balde
er lichterheilig brennen wird.
Und lauscht hinaus: der Kannonendonner
streckt er die Arme hin – bereit
und wehrt sich nicht dem Tode nahe
der einen Nacht der Herrlichkeit.

Frei nach Rainer Maria Rilke